Folge 22: Minensuchen in französischer Kriegsgefangenschaft

„Man fragt nicht: Warst du Nazi? Ich bin Deutscher, das ist Verbrechen genug.“

Karin Scherf hat nach dem Tod ihres Vaters ca. 150 Briefe auf dem Dachboden gefunden welcher dieser damals aus französischer Kriegsgefangenschaft nach Hause geschrieben hat. Wolfram Knöchel, mit 18 Jahren kurz vor dem Abitur 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Kurz darauf wird er von einem Panzer in seinem Schützenloch überrollt, kann gerettet werden und landen in den berüchtigten Rheinwiesenlagern. Dort entgeht er nur knapp dem Tod und verbringt dann knapp 3 Jahre im Kriegsgefangenschaft. Hier muss er für Frankreich am Atlantik Minen räumen. Teilweise sterben bis zu 2000 deutsche Kriegsgefange bei diesen illegalen Arbeiten.

Was hat das mit einem Menschen gemacht, so jung in so einer Zeit? Aus der Gefangenschaft, in einer Zeit wo unregelmäßige Briefe die einzige Kommunikation nach Hause sind. In ein zerstörtes Deutschland, in einem zerstören Europa. Angst um das eigene Leben, Angst um die Eltern zuhause, eine ungewisse Zukunft. Welche Gedanken haben Wolfram Knöchel bewegt und welche Lehren können wir daraus ziehen?

Seine Tochter Karin Scherf beleuchtet auch sehr anschaulich die Hintergründe deutscher Kriegsgefangener in Frankreich und schafft es sehr gut die Briefe des Vaters mit Informationen ihrer eigenen Spurensuche und der Lage der damaligen Verhältnisse zu schildern.

Spurensuche im Am Atlantik – Briefe aus französischer Kriegsgefangenschaft von Karin Scherf. Ein Buch welches ich sehr empfehlen kann. Darum geht es im Unbezwingbar Podcast Folge 22.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert